Sprachtherapeutische Frühintervention für Late Talker

Kinder, die im Alter von 24 Monaten über einen unterdurchschnittlichen produktiven Wortschatzumfang verfügen sind besonders gefährdet, eine Sprachentwicklungsstörung auszubilden. Diese Kinder werden als Late Talker bezeichnet, wenn der medizinische Befund - bis auf den sprachlichen Bereich - unauffällig ist.

Im Sprachtherapeutischen Ambulatorium im Zentrum für Beratung und Therapie der Technischen Universität Dortmund wurde ein Konzept zur sprachtherapeutischen Frühintervention für  Late Talker entwickelt und empirisch evaluiert. Das Late-Talker-Therapiekonzept basiert hauptsächlich auf der direkten sprachtherapeutischen Arbeit mit den kleinen Kindern, Hinweise zur Gestaltung der Elternmitarbeit werden jedoch integriert. Das Therapieziel besteht darin, zweijährige Late Talker in ihrem Wortschatzaufbau bis hin zur Produktion von Wortkombinationen zu unterstützen, so dass sich im Anschluss neben lexikalischen insbesondere auch grammatische Lernprozesse möglichst eigenaktiv entwickeln. Das Therapiekonzept beinhaltet sowohl sprachunspezifische Methoden als auch modellierende sprachrezeptiv-orientierte und evozierende sprachproduktiv-orientierte Methoden.

Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über den Spracherwerb in den ersten drei Lebensjahren, über mögliche Abweichungen und über Evaluationsstudien und evidenzbasierte Konzepte zur sprachtherapeutischen Frühintervention insbesondere bei Late Talkern. Im Praxisteil der Fortbildung erlernen die Teilnehmer die Durchführung einer sprachtherapeutischen Differential- bzw. Förderdiagnose bei ein- bis dreijährigen Kindern und die Anwendung des Late-Talker-Therapiekonzepts.

Claudia Schlesiger ist Diplom-Sprachheilpädagogin und Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg. Ihre Schwerpunkte in Praxis, Lehre und Forschung sind u. a. Wortschatzerwerb und  Entwicklung phonetischer und phonologischer Fähigkeiten, Diagnostik  des Sprachverstehens bei Kindern, Entwicklung und Evaluation von Konzepten für die sprachtherapeutische Prävention und Frühintervention sowie die Zusammenhänge von Sprache und Bildung.

Seminar-Nr. 10511
6./7. Mai 2011
FR 14:00 - 19:00
SA 9:00 - 16:30
Fortbildungspunkte: 14
Preis: EUR 210,00 / 195,00 EUR Studierende
max. Teilnehmerzahl: 15

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