Alltagsrelevante Aphasietherapie

Alltagsrelevante Aphasietherapie ist ein Therapiekonzept, in dem die Grundgedanken der ICF das therapeutische Vorgehen bestimmen. Die Inhalte des Konzeptes beziehen sich auf:

  • ICF-orientierte Befunderhebung (bzgl. Körperstrukturen/Körperfunktionen, Aktivitäten/Partizipation, Umweltfaktoren, personenbezogene Faktoren). Der Schwerpunkt liegt auf der Befragung zu Aktivitäten/Partizipation und Umweltfaktoren auch im Hinblick auf die individuelle Zielfindung.
  • Zielfindung: Anhand eines strukturierten Vorgehens werden die Wünsche und Bedürfnisse des Patienten im Hinblick auf seine sprachlichen Aktivitäten ermittelt.
  • Zielformulierung: Es werden mit Hilfe der SMART-Regel Alltagsziele für den definierten Zeitraum so konkret formuliert und schriftlich vereinbart, dass das erreichte Ziel zum Schluss überprüfbar ist.
  • Therapieplanung und -durchführung (Funktionsübungen, Rollenspiele, In-Vivo, Hausaufgaben). Dabei ist das Üben in alltagsnahen Therapiesituationen und in der Realität im Vordergrund. Funktionsübungen leiten sich aus dem Alltagsziel ab.
  • Zielüberprüfung: Die Therapiephase schließt mit der Überprüfung des Ziels in einer In-Vivo Situation ab. Auf der Grundlage der schriftlichen Vereinbarung wird anschließend die Zielerreichung in einem Interview reflektiert.

 

Janine Coopmans studierte von 1984 bis 1988 Logopädie an der Hogeschool Herlen in den Niederlanden. Von 1988 bis 1990 war sie als Logopädin in der Klinik Bavaria (jetzt Asklepios Klinik) in Schaufling beschäftigt. Seit 1990 arbeitet sie als Lehrlogopädin an der Lehranstalt für Logopädie in Bochum und ist für den Bereich Aphasie zuständig. Außerdem ist sie seit 2007 als Dozentin und Koordinatorin im deutschsprachigen Studiengang Logopädie an der Hogeschool van Arnhem en Nijmegen (HAN) in Nijmegen (NL) tätig.

Seminar-Nr. 11010
22./23. Oktober 2010
FR 13:00 - 18:30
SA 9:00 - 15:00
Fortbildungspunkte: 12
Preis: EUR 200.00 / Studierende 180.00
max. Teilnehmerzahl 20

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